Leyla, hättest du dir vor ein paar Jahren vorstellen können, einmal einen zweisprachigen Kindergarten zu leiten?
Definitiv nicht. Ich bin in der Türkei geboren und habe eigentlich mit Fremdsprachen viele Berührungspunkte und in der Schule auch Englisch gehabt. Aber ich war nie so gut, dass ich mir beispielsweise eine Führung auf Englisch zugetraut hätte. Doch mein Start im IKC war tatsächlich sehr, sehr angenehm. Es hat mir Selbstbewusstsein gegeben, als ich von meinem Team nach einigen Tagen positives Feedback bekam, was mein Englisch angeht. Das hat mich motiviert. Eine unfassbare Hilfe sind auch die Kinder, durch die ich meinen aktiven Wortschatz weiter ausbauen kann.
Vor dem IKC warst du ja im MINIHAUS München, das auch zur Unternehmensgruppe gehört. Wie hat dort alles angefangen?
Ich habe 2017 im MINIHAUS in der Menzinger Straße im Kindergarten als Gruppenleitung angefangen. Nach knapp drei Jahren habe ich dann die Position der dritten Hausleitung übernommen. Relativ zeitnah bin ich dann von der dritten Hausleitung zur stellvertretenden Hausleitung geworden. Wenige Monate später wurde mir dann die Stelle als Leitung im größten MINIHAUS, im Bognerhof in Trudering, angeboten. Anscheinend hat man in mir die entsprechenden Kompetenzen gesehen und wortwörtlich stand ich dann von heute auf morgen als Leitung im Bognerhof.
Wie war die erste Zeit als Leitung eines so großen Hauses?
Ich wurde viel von der stellvertretenden Fachlichen Leitung Frau Wick und der stellvertretenden Leitung des Bognerhofs, Frau Smajic, begleitet. Dafür bin ich heute sehr, sehr dankbar. Ich habe aber auch viel Unterstützung aus den anderen Häusern und der Geschäftsstelle erfahren. Das hat mir enorm geholfen.
Du hast also Leitungserfahrung im MINIHAUS gesammelt, wie ist der Unterschied vom MINIHAUS zum IKC?
Es ist ein anderes Feeling: Das Team ist viel kleiner und für mich auch viel greifbarer. Dann natürlich die Zweisprachigkeit und das PYP-Konzept, das wirklich einzigartig ist und schon eine Besonderheit des Hauses. Einen weiteren Unterschied merke ich darin, dass ich selbst in der Gruppe tätig bin. Hier bin ich ganz nah an Mitarbeitern, Eltern und Kindern. Ich kann viel direkter an Situationen rangehen und mit Eltern und Team Lösungen finden, weil ich selbst in der Situation bin und sie mir nicht erst erklären lassen muss. Und ich genieße es total, wieder am Kind zu arbeiten und nicht nur projektbezogen, dass ich täglich wieder im Morgenkreis sitzen und die Kinder mitbegleiten kann. Dadurch dass wir hier im Haus eine Verwaltung haben, habe ich mehr Zeit für die Gruppe und das Team. Und so geht der Plan, das Team zu führen und Gruppenleitung zu sein, sehr gut auf.
Wie ist die Zusammenarbeit mit den Eltern im IKC?
Die Eltern sind sehr angenehm. Sie sehen: Da ist jemand, der die Ärmel hochkrempelt, der präsent ist, der etwas erreichen will und da spüre ich sofort die Wertschätzung. Die Unterstützung ist auch großartig: Der Elternbeirat hat mal einen „Teacher Day“ organisiert, an dem wir alle Blumensträuße bekommen haben, und auf der Dachterrasse eine große Party mit Cocktailbar für uns ausgerichtet.
Was sind die nächsten Meilensteine, die du im IKC anpacken möchtest?
Wir sind in den Vorbereitungen für das kommende Kita-Jahr und hier möchte ich neue Akzente hinsichtlich Struktur und Organisation setzen. Wir müssen schauen, dass die neuen Kinder optimal ankommen und dass die Eingewöhnungen gut starten. Und dann wollen wir das PYP-Konzept noch mehr leben lassen und hier einen Fokus draufsetzen. Für mich gehen dafür die Fortbildungen los, dass ich das auch gut verinnerlichen kann, um es dem Team und den Kindern nahezulegen.
Das Interview führte Karsten Schmid